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Friedensfahrt - News 2004

Review-Heft der 57. „Hasseröder“ Friedensfahrt 2004 erschienen

FF Bild

Die Etappenergebnisse, Hintergründe usw.
Herausgegeben von Maik Märtin (Redaktion) und Agentur Contruct (Herausgeber)

Zu bestellen bei: Horst Schäfer, Grabenstraße 21, 39221 Kleinmühlingen
Tel: 03 92 91 / 7 37 07 oder Fax: 03 92 91 / 4 93 68.


Friedensfahrt 2004 beendet - Erster italienischer Gesamtsieg

Zum ersten Mal hat ein Italiener die Friedensfahrt gewonnen. Michele Scarponi verteidigte sein auf der 4. Etappe erobertes Gelbes Trikot bis ins Ziel nach Prag. Der 24-jährige Scarponi (Siegprämie 8000€) vom Team Domina Vacanze ist kein unbeschriebenes Blatt. Der Team-Kollege des beim Giro d'Italia ausgestiegenen Ex-Weltmeisters Mario Cipollini wurde in diesem Jahr beim belgischen Klassiker „Wallonischer Pfeil“ Vierter, bei Lüttich-Bastogne-Lüttich Siebenter. „Wir haben hier auch im Hinblick auf die Tour, bei der ich die Spurts für Mario anziehen soll, eine starke Mannschaft an den Start gebracht. Das hat mit den Ausschlag für meinen Sieg gegeben“, sagte Scarponi. Eigentlich kann man von einer italienischen Fahrt sprechen, waren doch sieben Teams aus Italien mit insgesamt 35 Italienern am Start. Bester Deutscher im Gesamtklassement wurde der T-Mobile-Profi Christian Werner aus Wiesbaden auf dem fünften Platz. Details gibt es hier...


Die Friedensfahrt auf dem Weg zur Pro-Tour??? Schön wäre es...

Zum Auftakt der 57. Friedensfahrt in Brüssel waren die UCI-Spitzenfunktionäre fast vollständig vertreten. Schließlich gab es mit der EU-Osterweiterung einen Anlass zum Feiern, und dafür schien das traditionsreiche Radrennen gut genug. Als die hohen Herren sich die Hände schüttelten, konnte Sylvia Schenk (Präsidentin vom Bund deutscher Radfahrer) ihre Empörung nicht zurückhalten und warf dem UCI-Chef Hein Verbruggen vor: „Es kann nicht sein, dass mit der Friedensfahrt ein politisches Ereignis gefeiert wird und sie in der Pro-Tour unberücksichtigt bleibt. Es muss nachgebessert werden.“
Nach den Problemen vor dem Start (siehe weiter unten), wirkte die Startzusage des Sprintstars Erik Zabels vom T-Mobile-Team nach zwölf Jahren Abwesenheit wie Balsam. Seine Einschätzung: „Die Friedensfahrt hat sich Top entwickelt, ich bin angenehm überrascht“.
Es kann doch um die Friedensfahrt gar nicht so schlecht stehen!? Das Rennen scheint sich auch in Westdeutschland etabliert zu haben. Mit dem Einstieg der hessischen Molkerei Starmilch als Sponsor, wird der Etat auf 1,2 Millionen Euro geschraubt. Auf der zweiten Etappe rund um Hannover standen Tausende Fans an der Strecke. „Es war eine unglaubliche Kulisse“, staunte T-Mobile-Profi Stephan Schreck. Sogar UCI-Präsident Hein Verbruggen schien beeindruckt und versicherte, „Die Friedensfahrt hat noch alle Chancen auf eine Aufnahme in die Pro-Tour und wenn nicht 2005, dann im Jahr 2006.“
Unser Fazit: Bleibt zu hoffen das dieses Versprechen auch gehalten wird, wie gesagt, schön wäre es...


Friedensfahrt mit Erik Zabel aber ohne Steffen Wesemann.

Erik Zabel bestreitet zum zweiten Mal nach 1992 die Friedensfahrt. Damals war er mit der deutschen Nationalmannschaft am Start und gewann die Schlussetappe im tschechischen Mlada Boleslav, fuhr einen Tag lang das Gelbe Trikot und wurde am Ende Elfter der Gesamtwertung. Außerdem sicherte er sich als „Vielseitigste Fahrer“, „Aktivste Fahrer“ und als der „Beste Sprinter“, den Gewinn von drei Trikotwertungen.
Es wird vermutet, dass Olaf Ludwig, der im Friedensfahrt-Organisationskomitee ist und Pressesprecher bei T-Mobile, Erik Zabel zu einem Start überreden konnte.
Erik Zabels Vater war auch schon einmal bei der Friedensfahrt dabei. 1955 fuhr Detlev Zabel an der Seite von „Täve“ Schur, als der zum ersten Mal die Fahrt gewann. Zabel selbst wurde damals Neunter im Gesamtklassement.

Steffen Wesemann sagt die Friedensfahrt 2004 ab, weil er nach eigener Aussage dieses Jahr andere Ziele, z.B.: Tour de Suisse, einen weiteren Weltcupsieg, die Olympischen Spiele und die Weltmeisterschaften, verfolgt und sich somit den Druck zu gewinnen nicht gewachsen fühlt. Und das Risiko, am Ende nicht ganz oben zu stehen, will er nicht eingehen.


Medien berichten von Schwierigkeiten bei der Vorbereitung zur 57. Friedensfahrt 2004!?

Verschiedene Print- als auch Internetmedien melden Schwierigkeiten der Friedensfahrt, ja sogar vom Kampf um das Überleben des Course de la Paix. Hintergrund ist die offizielle Präsentation der Streckenführung am vergangenen Samstag (06.03.2004) in Hannover. Durch den Repräsentanten des Organisationskomitees Olaf Ludwig wurden im gleichen Atemzug mit den sechs deutschen Start- und Zielstädten die Verträge über die Zusammenarbeit unterzeichnet.
Um was für Schwierigkeiten geht es, obwohl der 1,1-Millionen-Euro-Etat für dieses Jahr schon steht?
Es wird aufgeführt, das mit dem MDR noch kein TV-Vertrag abgeschlossen wurde. Es wird als keine Live-Übertragungen sondern nur Berichte von den Etappen geben. Von den Machern wird gehofft, das hier der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder, in seiner Funktion als Schirmherr, noch etwas richten kann.
Mit der Freiburger Rotkäppchen Sektkellerei ist ein weiterer wichtiger Sponsor abgesprungen, laut Aussage der Organisatoren wird dieser Wegfall von der Star-Milch aus Fulda im vollen Umfang ersetzt. Hauptsponsor ist nach wie vor Hasseröder, eine Tochter der Gilde-Brauerei.
Schwierigkeiten soll es auch bei der Findung deutscher Start- und Zielorte gegeben haben. Als einzige Großstadt konnte Hannover gewonnen werden, ansonsten sind es eher unbekannte Ziele in der Radsportszene, beispielsweise Hemmingen und Beierfeld. Als Grund hierfür wird die schlechte finanzielle Situation der großen Kommunen genannt.
Ein weiterer Punkt sollen die Spannungen zwischen den Machern der Friedensfahrt sein. Der tschechische Tourdirektor Pavel Dolezel hat im Alleingang die Zusammenarbeit mit Manager Gerry van Gerwen beendet. Von dieser Entscheidung haben sich die deutschen Organisatoren verbal distanziert.
Für das Jahr 2005 ist geplant in die Pro-Tour zu kommen, das ist die Super-Klasse der Rundfahrten. Dazu gehört eben auch Top-Teams und -Fahrer zu gewinnen. Hier liegt die Schwierigkeit, das Team Gerolsteiner hat dieses Jahr abgesagt und das Team T-Mobile wird ohne seinen Fünffachen Friedensfahrtsieger Steffen Wesemann antreten. Trotz aller Probleme ist vorgesehen, acht GS-1-Teams an den Start zu bringen. Bisher haben 15 Mannschaften zugesagt, darunter das Leipziger Wiesenhof-Team, neben T-Mobile der zweite deutsche Vertreter.
Wenn man nach verschiedenen Medien geht, könnte beim lesen dieser, der Eindruck entstehen, die Friedensfahrt ist am Ende. Was wir nicht glauben und auch nicht glauben wollen. Wer kann den heutzutage schon behaupten, keine Geldsorgen zu haben.
Bleibt als letztes zu hoffen, das die hohen Ziele der Organisatoren erreicht werden, so das uns die Friedensfahrt auch in Zukunft erhalten bleibt!


Friedensfahrtlegende Jan Vesely am 10. Februar 2003 in Prag gestorben.

Der 79 Jahre alte Friedensfahrt-Sieger von 1949 erlag am 10.Februar einem Krebsleiden. Dies teilte der tschechische Sportbund und das Friedensfahrt-Organisationsbüro mit.

Der beliebte Radrennfahrer war Ende der 40er und bis Mitte der 50er Jahre einer der stärksten Radsportler der damaligen CSSR. Insgesamt 26 nationale Meistertitel, der Friedensfahrt-Gesamtsieg 1949 und viele weitere sportliche Erfolge gingen auf sein Konto. Vesely war auch in der DDR sehr beliebt und lieferte sich viele Duelle mit Gustav-Adolf Schur, mit dem ihn eine lange Freundschaft verband. So nannte „Täve“ Schur sogar seinen Sohn nach dem tschechischen Sportkameraden. Lange Zeit hielt Vesely den Rekord an Friedensfahrt-Etappensiegen. Erst 1983 gelang es Olaf Ludwig diese Bestmarke zu überbieten.

Im Juni dieses Jahres sollte Jan Vesely mit einer großen Feier zum 80. Geburtstag geehrt werden.



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